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Hundedecke aus Jeansstoffen, mit Durchzugsstickerei

 

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Hundedecke, aus Jeansstoff und mit alten Decken gefüttert, mit Durchzugsstickerei. Hundedecke mit Durchzugsstickerei, in Patchwork-Technik.
Ein Freund, der hundevernarrt ist, wird zum Geburtstag von seiner besseren Hälfte die Erlaubnis bekommen, sich einen Hund anzuschaffen (die Freundin ist Katzenmensch und hat 2 Tiere Vorsprung, mag aber keine Hunde). Wir (der engere Freundeskreis) unterstützen dieses Projekt mit einer Hundedecke. Da unsere Geldbeutel nicht allzu tief sind, geben alle, die nicht nähen oder sticken können, einen Obulus zum Material dazu..

Die Inspiration

Viel zu inspirieren war nicht... es sollte eine Decke sein, die sowohl für Menschen als auch für Hunde nutzbar ist, was auf eine Größe von 140-180cm im Quadrat hinausläuft, allzu gross ist unser Freund ja nicht. Und eine Hundedecke sollte gut faltbar sein, um für jede Größe Hund (von Welpen bis zum ausgewachsenen Cuvaz) passend zu sein. Und hübsch aussehen sollte sie auch, und schnell gehen, und nicht allzu viel kosten. Also ein Stoffquadrat innen, eine Runde Stickerei, ein breiter Schrägstreifen als Abschluss, und auf der Unterseite ein "einzelner" Stoff, eventuell aus Verschnitt vom Oberteil zusammengesetzt. Das Ganze wird passend abgesteppt, und bei richtiger Vorbereitung sollte das alles auch waschbar sein.

Die Planung

Warum also nicht eine Decke aus Jeansstoff, mit einer eingearbeiteten Durchzuststickerei, einer Einlage aus alten Bundeswehr-Decken (erhältlich bei der Bundeswehr zu 50ct das Stück, wenn sie ausgemustert werden) und dann noch einem Unterfutter aus mehr Jeans? Hält viel aus, sieht gut aus, kostet kaum was. Drei Viertel von dem Material hatte ich sogar vorrätig.

Das Material

2 ausgemusterte Bundeswehr-Stubendecken aus Wolle, Waschfest und mottensicher ausgerüstet.

4m alter dunkelblau-violetter Stretchköper, dick und stabil (irgendwann mal am Grabbeltisch für 3€ den Meter mitgenommen und nie benutzt).

1m hellblauer Jeansköper mit Wasseroptik.

60cm Trevira-Leinen-Baumwoll-Mischgewebe, 5 Faden pro Zentimeter.

1 Knäuel Aida Häkelgarn in Mittelblau.

Viele Hundefotos aus dem Internet, abgezeichnet und auf eine Größe gebracht, für die Stickerei.

Kostenpunkt für alles, aber auch alles und im Gesamten: 30-40€, Arbeitszeit natürlich nicht gerechnet.

Verarbeitung

Aus dem Stretchköper kam ein 140cm x 140cm Mittelquadrat, daran setzten wir 20cm breite Streifen aus dem Jeansstoff, für Kontrast. Darauf folgen die Streifen mit Stickerei und zuletzt aus dem Stretchstoff eine großzügig bemessene Umrandung. Irgendwie ist die Idee der "kleinen" Decke schon beim Zuschnitt gestorben, was soll's. So haben wir wenigstens die vollen 170cm Breite vom Stickstoff ausgenutzt.

Die Bundeswehr-Decken wurden in der Mitte mit Hexenstichen zusammengenäht und auf die Größe der fertigen Decke zugeschnitten. Das Gleiche geschah mit dem Rest des Stretchstoffes. Um auf die nötige Fläche zu kommen, wurd der Stretchstoff teilweise ohne Rücksicht auf den Fadenlauf zusammengestückelt. Die Geradstreifen für den Rand haben mehr Stoff verbraucht als gedacht, aber durch den vielen Verschnitt habe ich jetzt ganz viele Stoffstreifen für Seminole-Patchwork übrig.

Die Durchzugsstickerei wurde mit Aida-Häkelgarn auf dem Trevira-Mischgewebe ausgeführt. Die Hunde erscheinen als weisse Negative vor dem blauen Hintergrund. Eigentlich war es ja anders geplant, ein dunkelblauer Stickstoff mit weißer Stickerei, aber da es keinen dunkelblauen Stickgrund gab, wurden Garnmenge und Arbeitszeit einfach mal verdoppelt und vervierfacht. So sieht es auch gut aus.

Zuletzt wurde alles zusammengesetzt und auf dem Bett einer Freundin vorgeheftet. Das Absteppen (aka Quilten) haben wir dann in engen Schlangenlinien über jeweils ein Achtel des Innenquadrates gemacht, und in zwei der Quadratecken stehen die Widmung und die Signatur aller Beteiligten.

Auf der äussersten Runde (mit den Motivstreifen) hat uns dann Adam Riese gebissen (wer nicht rechnen kann, muss improvisieren), weil ich den Längenzuwachs durch die Jeansstreifen falsch berechnet hatte. Also wurden die fehlenden Stoffmengen durch dunkelblaue Quadrate abgedeckt, bevor wir mit dem Quilten angefangen haben.

Zu allerletzt gab es dann den Randstreifen, eine elend lange Handarbeit von 2 Stunden pro Seite (Vorder- und Rückennaht des Bindings zusammengerechnet). Aber trotz allem haben wir es halbwegs pünktlich geschafft - nur 3 Tage Verspätung!

Zum Nachmachen

  1. Material besorgen
  2. Stickstoff zuschneiden, Motive aufmalen, sticken, sticken, sticken
  3. Andere Stoffe zuschneiden, zusammenstecken, heften und nähen: Oberseite, Einlage und Unterseite
  4. Alle bis jetzt aufgetretenen Fehler vertuschen. Das Bügeleisen ist dein einziger Freund, gefolgt vom Nahttrenner
  5. Lagen aufeinanderlegen, von der Mitte nach Aussen festheften
  6. Andere bis jetzt aufgetretene Fehler vertuschen. Vergiss das Bügeleisen. Applikationen sind dein Freund.
  7. Die Lagen durchsteppen. Eventuell noch Schnörksel wie Widmung und Signatur einfügen - Stielstich eignet sich besonders, da er gut erkennbar ist.
  8. Randstreifen (Binding) annähen.
  9. Freuen, dass alles vorbei ist. Fehler, die jetzt noch auftauchen, waren ALLES ABSICHT!
  10. Viel Spass.

Statusreport während der Arbeit

27.04.2008: Die Decke ist fertig und an ihren Empfänger übergeben. "Ihr seid alle verrückt" war der passende Kommentar des Beschenkten :-D

09.04.2008: Zwei Musterstreifen fertig und angesetzt, dritter Musterstreifen zu 2/3 geschafft, vierter Musterstreifen zu 1/3 bearbeitet. Mittelteil in allen Lagen durchgeheftet, zu 2/3 auch schon gequiltet. Ich bekomme langsam kalte Füße, in zwei Wochen muss alles fertig sein!

09.03.2008: Einlage zusammengesetzt und gebrauchsfertig genäht, genauso das Backing. Der erste Musterstreifen ist fertig, der zweite zur Hälfte geschafft.

08.02.2008: Top und Backing teilweise fertig genäht, alle Stoffe und Decken vorgewaschen, Durchzugsstickerei in Arbeit, alle Vorlagen durchgestochen und übertragen.