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"Tagebuch" eines Langhaars, April 2005 bis Juli 2006

 

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Ich bin ein Langhaar: Meine Haare haben inzwischen (2008) die Hüfte erreicht, und ich will sie noch weiter züchten. Ich war einige Zeit im Forum der Website www.xxl-haar.de aktiv, und habe dort ein bisschen "Tagebuch" geschrieben. In diesen Artikelchen, die ich so alle zwei Monate veröffentlicht habe, ist einiges an Eindrücken aus Japan niedergelegt. Da die Website mittlerweile stillgelegt ist - sie existiert zwar noch, aber nur noch als statisches Gerüst, und das Forum ist im Prinzip abgeschalten - habe ich das Tagebuch auf meine eigene Website transferiert.

TheaEvandas Tagebuch


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Inhaltsverzeichnis:
28.04.2005 - Thea in Japan: So ganz allgemeines Blabla
23.06.2005 - Thea in Japan: Die erste Haarnadel, Regenzeit, 79cm lange Haare und kein Foto
04.07.2005 - Thea in Japan: Aloe Vera Experimente und ein fertiges Kleid
29.09.2005 - Thea in Japan: Bilder von den letzten paar Wochen in Japan (Kimono, Sommerfest und überfüllte U-Bahnen)
08.10.2005 - Wieder daheim: Der grosse Nachtrag bis zur Gegenwart... Haare sind etwa 83cm lang
03.11.2005 - Nuernberg: Beim Friseur und Uni-Stress. 80cm
20.03.2006 - Herzogenaurach: Nach dem Keuchhusten; Suche Hochzeitsfrisör mit Langhaarerfahrung; Haarlänge: 85cm
19.07.2006 - Nuernberg: Neue Wohnung, noch mehr Krankheiten,Haarverlust und Antworten auf Zwischenfragen; Haarlaenge: unbekannt.


--Thea
Yokohama, Japan
Nürnberg, Germany


Do 28.04.2005 8:52:49

So, es ist der Tag vor der Golden Week - einer 10-taegigen Ferienperiode in Japan, die man als normaler Arbeitnehmer mit zwei freien Tagen bezahlt, es ist jetzt 16:30 Ortszeit und ich habe nichts zu tun. Also kann ich mich auch mit ein bisschen Tagebuch schreiben amuesieren. Fuer meinen Roman habe ich gerade keinen Nerv, und wenn ich jetzt das Kapitel 9 mit allen Actionszenen anfange, sitze ich noch um 10 Uhr abends hier und wundere mich, weshalb mir die Beine wehtun.

Aber fangen wir beim Anfang an:
Ich bin ein weibliches Lebenwesen aus Deutschland, Jahrgang '78 (ich schreibe mein Alter jetzt nicht hier hin, das inkrementiert sich sowieso jeden Tag, jeden Monat und jedes Jahr um eins nach oben, und solche "Tagebuecher" sind im Internet einfach zu langlebig fuer eine unveraenderliche Zahl). Von den Oertlichkeiten her bin ich gesamtdeutsch: ich bin im Norden geboren, im Sueden aufgewachsen, habe Verwandschaft im Westen und habe im Osten das Abi gemacht.
Mein haariger Werdegang ist einfach: Zuerst hatte ich keine Haare, dann lange Haare. Zum Abi schenkte mir meine Mutter eine Dauerwelle, damit fielen die "langen Fransen" zuerst der Friseurschere und dann dem zu sauren Dauerwellenreagens zum Opfer. Haarbruch alle 5cm.
Mittlerweile habe ich die Dauerwelle hinter mir gelassen und ich regeneriere meine Fransen mit einem Zentimeter pro Monat. Ganz normal also.

Letzten Oktober ergatterte ich einen Praktikantenplatz in einer japanischen Firma - eigentlich eher einen Platz in der japanischen Niederlassung einer deutschen Firma - und sah mich mit ein paar Realitaeten des Lebens konfrontiert:
* Die Firma bestand auf "Casual Business Wear" - uebersetzt: Jackett muss sein. Also nahm ich meine mageren Ersparnisse, kaufte mir Schnitt und Stoff und naehte mir zwei Anzuege. Per Hand, weil die Naehmaschine schon nach dem ersten Zickzacksaum nicht mehr wollte.
* "Casual Business Wear" uebersetzt sich zu "Haare Hoch" - das ist selbstverstaendlich. Haare die ueber die Schulterblaetter gehen, werden zusammengefasst. Elegant natuerlich. Mittlerweile haengen mir die Dutts und Twists zum Hals heraus, also werde ich regelmaessig kreativ. Fotoapparat habe ich aber leider keinen.
* Japanisches Wasser ist GECHLORT - Ja, ich wollte schreien. Selbst wenn man das kalte Wasser aufdreht, steigt einem ein penetranter Chlorgeruch in die Nase. Absolut entsetzlich.
Meine Haut fand es auch entsetzlich und reagierte mit "Chlorakne" (die echte Chlorakne ist ein Krankheitsbild, das man sich bei Chlorgasunfaellen holt, ich hatte nur eine sehr leichte Variante derselben). Ein Aktivkohle-Brausekopf von "Duskin Rent-All" schuf Abhilfe. Nur sollte man das Wasser nicht trinken, also koche ich mein Trinkwasser Literweise ab und fuelle es in alte Wasserflaschen
* Japanisches Essen ist kalorienarm - ich war entsetzt, als ich Opfer des Untergewichts in einem japanischen Onsen (eine heisse Quelle) auf die Waage stieg und bemerken musste, dass ich doch sage und schreibe 5kg abgenommen hatte! Nichts mehr mit stolzen 5kg Untergewicht, angefressen von spektakulaeren Minus 20, ich hatte wieder 10!
* Japan ist windig - Wenn der Wind nicht pustet, tut es die Klimaanlage. Offene Haare verbieten sich also bei meiner Laenge von selbst, ob auf der Strasse oder im Zug
* Japan ist ein Paradies fuer Haarschmuck-Junkies - Wenn man genug Geld hat, um den tollen traditionellen Haarschmuck auch zu kaufen. Stoffblumen auf Haarnadeln, Holzhaarnadeln, Haarnadeln mit Gebloems - aus Holz, Metall oder Elfenbein, Handgeschnitzt oder Massengefertigt... Wer das Geld hat, kann es hier lassen. Ich werde vor meinem Abflug einen dicken Batzen meines letzten Gehalts in unvergleichlichem Haarschmuck anlegen.

Mein gegenwaertiges Avatar, welches dieses:
Image Zeigt mich im Januar vor dem Kanon-Tempel in Kamakura, mit einem echt traditionellen japanischen Wollkimono, Wanderstiefeln und einem wirklich unpassenden weissen Halstuch. Es war aber zu kalt, um auch das Halstuch zu verzichten.

Soweit, so arbeitsschluss-naeherkommend,

Thea

Yokohama, Japan


Do 23.06.2005 2:23:14

Ein neuer Tag, 2000 neue Datensaetze, ein durchgebranntes Gehirn...
Ich schreibe den Tagebucheintrag zur Erholung und Nebenbei auf der Arbeit.

Vor langer Zeit... Mitte Mai, denke ich... war ich zusammen mit einer japanischen Freundin Kimono-kaufen. Dabei kamen wir dann auch an der Abteilung fuer passenden Haarschmuck vorbei. Das Ergebnis ist meine erste zweizinkige Haarnadel. Sie ist aus Plastik mit zurueckgebogenem Ende und einer plastikverstaerkten roten Stoffbluete. Fuer Duttnetz-verstaerkte grossflaechige und lockere gezwirbelte Dutts ist sie sehr praktisch, und da die Stoffbluete ueber der Nadel sitzt, ist der Effekt auch sehr huebsch.
Fotos habe ich natuerlich noch keine, aber ich sollte sie bald nachreichen koennen.

Ansonsten ist mal wieder eine Aktualisierung meiner Haarlaenge noetig: Ich bin jetzt ganz offiziell auf Taillenlaenge - als ich gestern die Dirndlschuerze gebunden habe, habe ich mein Haar mit eingebunden. Eingezwickt habe ich es nicht, weil ich auch Werktags fuer Sonntagsstaat binde.
Fuer die Dirndlmaessig unbedarften: Alltags wird blaue oder schwarze Tracht getragen und die Schuerze hinten gebunden, damit die Schuerzenbaender nicht bei der Arbeit stoeren. Sonntagstracht ist bunt, die Schuerze wird seitlich vorne mit einer huebschen Schleife geschlossen, man muss ja nicht arbeiten.
Nachgemessen bin ich bei etwa 31.5" oder 79cm.

Hier ist gerade Regenzeit. Regenzeit heisst aber nicht, dass es schifft. Schoen waer's - wenn es regnet, ist es kuehler. Nein, es gibt lange Tage lang drueckende Hitze, Ueberall rattern die Klimaanlagen, und es wird doch nicht besser.
Meine Klimaanlage klappert und rattert auch - im vergeblichen Versuch, meine Bude trocken zu bekommen. Ich bin froh, dass ich vor zwei Wochen einen Putzfimmel hatte. Sonst wuerde mich heute der Schimmelpilz von der Dusche aus anlachen, und die vergessene Knoblauchknolle wuerde niedliche kleine Knofelfliegen ausbrueten (gibt es sowas?).
Nachts ist es ertraeglicher, aber schon morgens um acht wird es wieder so feucht, dass man schon von normalen Laufen ins Schwitzen kommt. Das Gedraengel in der Bahn und die Klimaanalgen, die den Kopf zur Erkaeltung kuehlen, waehrend man sich nicht wehren kann, tun ihr uebriges.
Haarewaschen ist die Horrorvision. In der schwuelen Hitze mit nassen Haaren rumsitzen und warten, dass sie trocknen? Oder vielleicht die Klimaanlage auf kuehle 25 Grad stellen und sich in den Luftstrom stellen und hoffen, dass man sich nicht erkaeltet?
Ja, das Leben in Japan ist hart. Freitag Abend werde ich mir eine Badeorgie mit Super-Luxus-Honig-Ei-Schampoo goennen, um meine verpappten Fransen und die verklebte Kopfhaut wieder frei zu bekommen. Jedes Mal, wenn ich die Kopfhaut massiere, habe ich dicke Rueckstaende an den Fingern. Da kann mir keiner erzaehlen, dass das gesund sein soll, aber das Schauma-Milch-Schampoo, das mir meine Mutter in Ermangelung von "Samt und Seidig" mit dem letzten Care-Paket zu Weihnachten geschickt hat ist einfach nicht das richtige fuer meine Haare.
Und wenn ich schon umgerechnet 2 Euro fuer einmal Haarewaschen ausgebe, kann ich eigentlich auch gleich noch eine Kur dazu mixen, das macht das Kraut dann auch nicht fetter.
Ob ich mich dann noch am Sonntag aufraffen kann, um ins Onsen zu gehen, weiss ich nicht. Die Woche war so schon stressig genug, da muss ich nicht unbedingt noch 4 Stunden durch die Gegend gondeln. Allerdings habe ich mich nach dem letzten Onsen-Besuch sooooo sauber gefuehlt... Zugegeben, es wird bei dem Wetter nicht lange halten, aber einmal nicht mehr pappig sein... Oder schon zwei Sekunden nach dem Duschen wieder so verschwitzt, dass man auf die Dusche genauso gut haette verzichten koennen...
Fazit: Ich, mein Jackett (bei 80% Luftfeuchtigkeit haengt es wie ein nasser Sack) und meine Haare, wir moegen's warm, aber nicht schwuel.

Schoene Gruesse,

Thea
Shimotsuruma, Japan


Mo 04.07.2005 11:34:33

Zeit fuer einen kleinen "Theas Aloe Vera Experimente" - Eintrag.

Irgendwann vor langen Wochen (man, wie die Zeit vergeht...) hatte ich beschlossen, dass wieder eine Badeorgie mit Honig-Ei-Schampoo anstuende. Und um der teuren Aktion noch einen draufzusetzen, habe ich mir im Importladen Aloe Vera in der Dose gekauft.
Es gab ja Hinweise, dass Aloe Vera in irgendeiner Form zum vergelieren des Honig-Ei-Schampoos nuetzlich waere. Als ich allerdings die Dose aufmachte, hatte ich nicht wie erwartet Aloe Vera - Brei (aeh... ich meine natuerlich, Gelee) sondern Aloe Vera - Wuerfel. Also zueckte ich mein Reissieb und meinen Stahlloeffel und machte mich an die Arbeit, 480 Gramm Aloe Vera zu "passieren." Nach ungefaehr einer Stunde grosser Panscherei war ich auch am Ziel meiner Wuensche... Viel sehr fluessige Aloe Vera. Von Geleeform war nichts zu sehen, wahrscheinlich muss man das Zeugs dafuer noch einmal extra andicken.
Der halbe Liter Aloe Vera kam zu einem kleineren Teil ins Honig-Ei-Schampoo und zu einem groesseren Teil zu einer improvisierten Kur bestehend aus Honig-Resten und dem Aloe-Waesserchen. Man sollte ja Vorraete aufbrauchen, bevor man auszieht.

Ich muss berichten, dass das Honig-Ei-Schampoo nicht gelierte, aber die Aloe-Honig-Kur schoen fluessig ist und ueberall hintropft, Plastiktuete und Handtuch oder nicht. Ich habe schliesslich aufgegeben und bin in die Wanne gestiegen, um meiner Haut auch was Gutes zu tun.
Nach ungefaehr einer Stunde Wasserdampf und Aloetropf habe ich die Kur dann ausgespuelt und mir mein Superteures Honig-Ei-Schampoo in die Haare massiert. Nach der Aktion sah mein Bad natuerlich wieder aus wie ein Schlachtfeld, aber das Ergebnis konnte sich vorzeigen lassen:
Meine Haut war schoen weich, ich nehme mal an, das lag daran, dass ich die Aloe-Honig-Kur im Badewasser ausgespuelt habe. Die Haare waren mal wieder roetlicher als vorher, zur Zeit tendieren sie wegen der hohen Luftfeuchtigkeit farblich eher zu braun oder grau. Und meine Kopfhaut war sauber, welche Wonne....
Allerdings hatte ich zwei Tage spaeter lauter kleine Eiterpickelchen am Kopf, von denen zwei immer noch existieren. Ich bin mir nur nicht sicher, ob ich das auf die Badeorgie, meine schlechte Ernaehrung oder meinen Zyklus schiebe... Wahrscheinlich alle drei auf einmal, zusammen mit einer Ueberempfindlichkeit auf irgendwas. Der einzige Schuldige, der sich anbietet waere mein Brausekopf oder die Aloe. Ich habe ja keine Ahnung, wass ausser Aloestuecken in der Dose mit rumschwamm.


Also - Rezept fuer eine Rothaar-Farbverstaerkende Aloe-Kur:
250g Aloe passieren (oder sonst irgendwie in einen waessrigen Zustand ueberfuehren)
etwa 2EL Honig in der Aloebruehe aufloesen
30+ Minuten einwirken lassen.

Mit Aloe-versetztem Honig-Ei-Schampoo auswaschen.

Achtung: Koennte Hautreizungen verursachen, es gab ungeklaerte Nachwirkungen.


Und ein paar der anderen Japan-Erlebnisse:
Mein Furisode wird und wird; jetzt arbeiten wir gerade das Futter ein. Aus den paar Stoffresten des Yukata habe ich ein Haargummi genaeht (letzte Aktionen mit Reststoffen), und mein gruen-gelbes Raglankleid ist auch endlich fertig. Ich hatte nur noch 4m Gummi, was sich zu 4 Gummizuegen uebersetzt, wo eigentlich 8 hinsollten, aber der Effekt ist "wie gewollt" und deshalb denke ich, ich lasse es, bis ich die Gummis austauschen muss.
Dafuer habe ich hier jetzt einen Berg Mikro-Verschnitt vom gruenen Kleid, der mich anlacht und meint, dass ich daraus jetzt auch noch ein oder zwei Haargummis Patchworken sollte. Das wirkt aber auf jeden Fall nicht so gut wie das Patchwork zum gelben Kleid, weil die Musterung zu eben ist. Da merkt's ja keiner....
Am 15. ist mein letzter Arbeitstag, bis dahin muss ich noch 4 freie Tage loswerden, weil diese in Japan nicht ausbezahlt werden. Ich habe mir jetzt einfach mal ab Freitag freigenommen, damit bekomme ich dann noch einmal 3 Kimono-Naeh-Unterrichtsstunden dazu.

Soweit,

Thea
Shimotsuruma, Japan


Do 29.09.2005 12:41:27

Es ist mal wieder lange her, aber ich habe jetzt ein paar Japanbilder, die euch auch interessieren könnten...

Nach meinem letzten Tagebucheintrag habe ich meine japanische Wohnung aufgelöst und bin für zwei Wochen zu einer Gastfamilie nach Tsudanuma (nordöstliches Ende von Tokyo, in der Nähe von Narita - bekannt als Tokyo(Narita) Airport) gezogen.
Die Gastfamilie bezog ihr Wasser aus einem hauseigenen Brunnen, was meine Haare als absolut vorteilhaft empfanden. Da die Familie aber auch 2 Stunden per Bahn von Shimotsuruma (eine Ortschaft südlich von Yokohama) entfernt war, habe ich bis auf eine halbvolle Flasche Schauma-Spülung alle Reinigungsmittel abgestossen. Auch so hatte ich zwei Koffer, eine Reiseharfe, einen Rucksack und viele Taschen voll zu managen. Statt 5 Minuten pro Umsteigebahnhof habe ich pro Bahnhof eine Stunde gebraucht, um mein Gepäck zu bewegen.

In Tsudanuma habe ich dann auch alle meine Kimono fertiggenäht und gelernt, wie man sie anzieht. Also präsentiere ich hier erst einmal den Werdegang meines Furisode (Kimono mit fast bodenlangen Ärmeln). Das erste und zweite Foto ist mein Furisode in Arbeit, das dritte und vierte Foto ist vom Obi (das ist der goldene Gürtel)-Binde-Kurs. Ich glaube, es ist verständlich, dass ich auf meinen Kimono wirklich wirklich stolz bin?

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Dann hatten wir noch den Yukata (Kimono aus Baumwolle und mit kurzen Ärmeln), den ich zeitgleich genäht habe. Das erste Foto ist gleich von der ersten Stunde im Nähkurs, dem Zuschnitt der Stoffbahnen, das zweite Foto nocheinmal vom Obi-binde-kurs, das dritte Foto vom Sommerfest in Tsudanuma. Die dortige Tanztruppe hat mich als Yukata-tragende Auslaenderin gleich für die Strassentänze rekrutiert. Es hat sehr viel Spass gemacht und mir gleich noch einen Satz Blasen an den unmöglichsten Stellen am Fuss beschert.

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Ein paar andere Sommerfest-Fotos: Umzugsimpressionen und der Schrein...

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Und schon mal eine wirklich volle U-Bahn gesehen? Nach dem Shindo-5 Erdbeben (Richter 6,3) am 27.7.2005 ging bahntechnisch erst einmal nichts mehr. Nur eine Privatbahn fuhr Östlich aus Tokyo hinaus, und die Frau die mit einem Fuss auf dem Bahnsteig steht, konnte sich beim besten Willen nicht mehr in den Zug mit hineinquetschen.
Aber kein Unglück ohne Sahnehäubchen: Beim Aussteigen in Tsudanuma (fünf Stunden zu spät, aber wir haben es geschafft, Tokyo zu verlassen) konnte ich mich dieses Bildes nicht enthalten. Ich habe in Japan nur ein einziges Mal so lange Haare gesehen.

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Und hier noch ein paar Squaredance-Fotos von meinem absolut hilfreichen Club, "Square Cosmos". Mit 170cm war ich der Riese, also habe ich meistens den Männer-Part getanzt. Ein Swing, wenn der Mann um einiges kleiner ist als die Frau bricht einem mal ganz schnell die Arme. Also habe ich die Situation nach Möglichkeit vermieden.

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Ach ja, die Kleider die ich da auf den diversen Bildern so trage, sind alle selbstgemacht. Wollt ihr auch welche :-P ?

--Thea,
Nuernberg, Germany


Sa 08.10.2005 16:12:13 - Zurück aus Japan

Anfang August bin ich aus Japan zurückgekommen. Danach gab es erst einmal schön viel Stress: Freunde zogen von Leipzig nach Trier, und kaum war der Umzug erledigt, stand mein eigener an. Obwohl ich in Japan schon unheimlich viel Zeug zurücklassen musste - was sich so bei meinen Leuten fand, war noch mehr. Und alles davon musste in die neue Wohnung.
Mittlerweile haben wir uns schon etwas ausgemeert, aber die Kisten konnten wir mangels Billi-Regalen fuer unsere Buecher und die Warhammer-Armeen meines Freundes und meine Harfennoten und was nicht alles mehr noch nicht alle ausräumen, und sie stapeln sich sehr zu meinem Unwillen im Flur.
Letztes Wochenende waren wir auf der FilkCONtinental (ich muss unbedingt mehr Harfe üben und mit weniger Schlaf auskommen!), und ich habe mir die Gelegenheit, meinen Kimono zu tragen nicht entgehen lassen. Das Foto dazu darf natuerlich nicht fehlen, schliesslich habe ich das ganze Ensemble aus Unterkimono, falschem Kragen, Furisode, Obi, Obi-Age und Obi-jime das erste Mal überhaupt getragen:

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Und dann noch ein haarlastigeres Foto von Thea beim Nähen im Wohnzimmer (ich habe für einen Freund eine Hakama eingekürzt):

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Sonst bin ich wieder voll auf das Honig-Ei-Schampoo umgestiegen und kann nicht mehr über Haarprobleme klagen, aber irgendwie schaffe ich es einfach nicht, meine Haare einmal in voller Länge zu fotographieren. Das muss daran liegen, dass ich keine Kamera habe :-P

Aktuelle Haarlänge: 83cm bzw. etwa 32,5"

--Thea
Nürnberg, Germany


Do 03.11.2005 21:02:23

Wieder ein Tag vorbei, und ich bin Brei...

Mein Freund steht gerade in der Küche und kocht irgendwas essbares, und bis dahin kann ich ja mein Tagebuch mal wieder von der zweiten Seite retten. Entweder ich schreibe zu wenig oder der Rest der Welt schreibt zuviel.

Das Semester ist schon wieder in Woche 3, und ich habe es vor lauter Stress nicht gemerkt. Das Hauptseminar in Geschichte (Kapitalismus im Mittelalter) macht richtig Arbeit, genauso die Übung mit dem Archäologischen Stichwortlexikon und dem "Fund des Monats" im Kellermuseum für Ur- und Frühgeschichte. Ich glaube, ich habe mir etwas zu viel aufgeladen.

Dafuer war ich dann heute (ausgefallenes Seminar macht's möglich...) beim Friseur. Ich besuche immer Modelltermine, da die Lehrmädchen immer genau das machen, was man von ihnen haben moechte. Dafuer brauchen sie zwar laeger, aber meine Fransigen Enden sind wieder eingeebnet, was mich etwa 2cm Haarspitzen gekostet hat. Das, was jetzt am unteren Ende meiner Haare haengt, ist aber wirklich schoen weich und endet vor allem gleichmaessig.
Und das allgemeine Ende meiner Haare liegt ab sofort bei 80cm / 31.5"

Fotos gibt es mal wieder keine, aber ich schaue mal, was sich machen laesst.

--Thea
Nuernberg, Germany


Mo 20.03.2006 15:07:48

Im Jahre 2006, am 20. Tag des dritten Monats

Meldet sich die Thea nach langer Abwesenheit zurück... Keuchhusten ist eben doch eine ernstzunehmende Krankheit, auch wenn sich jetzt gerade jeder über die Vogelgrippe aufregt.

Die letzten Monate in Kürze:
Anfang Dezember: Schnupfen und Halsschmerzen
Mitte Dezember: beginnender Husten
Ende Dezember: flach im Bett
Mitte Januar: Bett und Sofa entstiegen ging ich wieder in die Uni, um...
Ende Januar: wieder im Bett zu liegen. Ich leierte meinem Hausarzt ein Antibiotikum aus den Rippen.
Anfang Februar: Bluttest und Diagnose: Keuchhusten, unbehandelt und mittlerweile unbehandelbar...
Mitte Februar: Uni-Klausuren geschrieben, und ab ins Bett...
Ende Februar: Nach einer Woche im Bett geht es wieder einigermassen
Anfang März: Nur noch Schleimreste im Hals, und Singen ist auch nicht drin
Mitte März: Immer noch verschleimt, aber singen geht - ab und zu.

Also Leutz... Angst vor Vogelgrippe? Die ist schnell vorbei, maximal 2 Wochen oder eben permanent kürzer. Keuchhusten dagegen wird euch ewig verfolgen!


Auf der Haarigen Seite musste ich wegen Krankheit wieder auf Kaufschampoo umsteigen - meine Wahl fiel auf Schauma-Schampoo (die rosa Flasche) in Kombination mit Nivea-Spülung (irgendwas ohne Silikon). Die Kombination macht sich recht gut, aber ich vermisse meine Selberpanschereien. Da ich gerade aus gesundheitlichen Gründen noch bei meinen Schwiegereltern wohne (dreimal täglich Essen und eine schnucklig warme Bude), kann ich damit auch nicht gut wieder anfangen. Aber Mitte April ziehe ich wieder nach Hause... dann geht es wohl wieder.

Trotz teilweise höheren Fiebers habe ich (noch) keine Haare verloren, das "Haarausfallfenster" schliesst sich ja erst im Mai, da ich im Februar noch einen Rückfall hatte.

Auf der schöneren Seite suche ich gerade einen Friseur im Grossraum Nürnberg, dem ich meine Haare im August für eine Hochzeitsfrisur anvertrauen kann... ohne dass ich es zwei Stunden oder einen Tag später bereue. Hat da jemand den ein oder anderen Geheimtip?

Haarlänge: etwa 85cm

--Thea
Herzogenaurach, Germany


Mi 19.07.2006 12:02:41

Im Jahre 2006, dem siebten Monat und dem neunzehnten Tag...

Schreibt die Thea mal wieder in ihr Tagebuch.
Zwischenzeitlich habe ich mal wieder ein neues Domizil, da uns vor etwa 3 Wochen der Vermieter unserer "Eigentumswohnung" anrief und verkuendete, dass er seine Wohnung fuer sich selber braeuchte - Stichwort Eigenbedarf. Und ob wir nicht schon Anfang Juli ausziehen koennten?
Ich habe mich erst einmal geziert und auf meinen 3 Monaten Kuendigungsfrist bestanden, aber schon binnen ein paar Tagen hatte ich schon meine neue Traumwohnung gefunden. In die sind wir jetzt auch gezogen, und ich habe es gerade geschafft, das Internet wieder dauerhaft in Betrieb zu nehmen.
Die neue Wohnung ist in Nuernberg-Sebald, die Gegend ist etwas belebter as Woehrd, dafuer aber irgendwie netter. Und die Wohnung ist hell, mit Iso-Fenstern ausgestattet und alles andere als hellhoerig. Alles in Allem ein guter Tausch, auch wenn es zu einem absolut daemlichen Zeitpunkt kam.

An der gesundheitlichen Front kann ich sagen, dass ich seit Dezember nicht mehr richtig gesund war - die letzte Woche eine miserable Halsentzuendung, und davor eine Hautkrankheit mit unaussprechlichem Namen, die meine Hausaerztin zuerst als "Lebensmittelallergie auf Suedfruechte" identifiziert hatte. Mittlerweile trinke ich wieder genausoviel O-Saft wie frueher... Die Hautaerztin hatte naemlich eine bessere Idee. 's war eine Virusinfektion mit unaussprechlichem Namen, die zwar beschrieben aber noch nicht erforscht ist. Da sind sicher noch ein paar Doktorarbeiten drin.
Meine Schwiegermutter meint, ich muesse jetzt Vitamin- und Mineralstofftabletten essen, meine Mutter ist schlauer und spendiert mir ab und zu suendhaft teures Bio-Obst. Das erstere lagere ich in undurchsichtigen Pappschachteln, das letztere landet in meinem Magen. Naturidentisch ist ja nicht das gleiche wie Natuerlich... und Tabletten schmecken doof.

Haarmaessig habe ich einen leichten aber stetigen Haarverlust zu beklagen, wahrscheinlich Nebenwirkung meiner diversen Krankheiten. Ich merke es besonders bei Zoepfen, die Quaste wird immer kuemmerlicher. Hoffentlich bleiben die Haare bis zum 19.8. noch praesentabel... ich hatte eigentlich vor, die Haare auf meiner Hochzeit offen zu tragen.

Zu den Zwischenfragen: Ja, ich kann japanisch. Schreiben in Hiragana, Katakana und etwa 1000 Kanji geht halbwegs, Texte auf japanisch erfassen (nicht vorlesen, wohlgemerkt) kann ich auch. Mir fehlen mittlerweile die kleinen bedeutungstragenden Bilderchen. Die machen das Ueberfliegen eines japanischen Textes so leicht.
Und ja, die Quallenfrisur, die so gut wie jede modisch orientierte junge Dame in Japan herumtraegt, ist einfach nur schlimm.

--Thea
Nuernberg-Sebald, Germany